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Gütersloh

Die Kunst des Malermeisters

Ausstellung: Der Heimatverein Isselhorst zeigt Arbeiten von Wilfried Hanneforth und seinem Vater

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Handwerkskunst: Siegfried Kornfeld (l.), Vorsitzender des Heimatvereins Isselhorst, eröffnete im Bauernhofcafé "Unnern Äiken" eine Ausstellung mit Arbeiten von Wilfried Hanneforth (r.) und dessen Vater August. | © Rolf Birkholz

Handwerkskunst: Siegfried Kornfeld (l.), Vorsitzender des Heimatvereins Isselhorst, eröffnete im Bauernhofcafé "Unnern Äiken" eine Ausstellung mit Arbeiten von Wilfried Hanneforth (r.) und dessen Vater August. | © Rolf Birkholz

15.10.2015 | 15.10.2015, 10:19

Gütersloh. Eines stellt Wilfried Hanneforth gleich klar. "Ich habe immer gesagt: Ich bin Handwerker, kein Künstler." Trotzdem hat die Ausstellung "Uralt - alt - heute" in der seit dem Jahr 2000 im Bauernhofcafé "Unnern Äiken" laufenden, vom Heimatverein Isselhorst getragenen Reihe "Kunst in Isselhorst" ihren Platz. Sie präsentiert Arbeiten Hanneforths und seines Vaters August (1895 -1967).

Sie hat zum einen deshalb dort ihre Berechtigung, weil Malermeister Hanneforth eben diesen Unterschied sieht. Und zum anderen, weil gerade auch einige der während ihrer handwerklichen Ausbildung von Vater und Sohn gemalten Arbeiten ein Farb- und Formgefühl erkennen lassen, das über den Alltag des Anstreichens hinausweist. Und das auf Ausbildungsinhalte deutet, die über den Auftrag, etwa eine Wand mit Farbe zu bedecken, hinauslenkten.

Vor 100 Jahren, 1915, besuchte August Hanneforth die Kunstgewerbeschule in Bielefeld. Aus dieser Zeit hat der Sohn, der 1958 den väterlichen Betrieb übernahm, einige akribisch ausgeführte farbige Wandarbeiten bewahrt, die nun, so Wilfried Hanneforth, auch von Farb- und Formvorstellungen jener Zeit künden.

Aus seinen eigenen Semestern an der Höheren Fach- und Meisterschule Stuttgart gut 40 Jahre später sind Beispiele einer gewandelten Farbgestaltung zu sehen. Eine historische und eine moderne Fassade, Innenraum und Werkhallenanstrich lauteten die Prüfungsaufgaben damals, erinnert sich Hanneforth, Jahrgang 1932. Zum Unterricht habe auch Freihandzeichnen gehört.

Dafür blieb ihm im Berufsleben kaum Zeit. Erst im Rentenalter konnte der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins Isselhorst wieder zum Zeichenstift greifen; und oft, auch im Urlaub, juckt es ihm in den Fingern. Davon zeugen eine Reihe von Zeichnungen, kleine Landschafen sowie Vogel- oder Blumenmotive aus dem Garten.

Zur gut besuchten Eröffnung im Fachwerk des Bauernhofcafés erklärte Siegfried Kornfeld als Vorsitzender des Heimatvereins, dass auch ein Maler-Handwerker ästhetisches Verständnis benötige, wie umgekehrt ein Kunst-Maler Handwerkliches beherrschen müsse. Auch über diese Zusammenhänge nachzudenken, regt die Ausstellung an.

Zu sehen bis Ende des Jahres; mittwochs bis samstags 14 bis 19 Uhr, sonntags 11 bis 19 Uhr (Niehorster Straße 110).