Bauernburg Râșnov: Schutz fürs einfache Volk

Rumänien

Bauernburg Râșnov - Siebenbürgen - Rumänien
Die Bauernburg Rasnov in Rumänien stammt aus dem 14. Jahrhundert. Ursprünglich diente sie der Landbevölkerung zum Schutz bei feindlichen Angriffen.

Die Burgruine in Râșnov wurde einst vom Deutschen Ritterorden in Siebenbürgen im heutigen Rumänien errichtet. Heute steht die Burg unter Denkmalschutz und ist ein beliebtes Freilichtmuseum. Im Mittelalter war ihre Bedeutung als Lebensretter der heimischen Landbevölkerung groß.


Der Weg zur Burgruine startet im Hof einen Gasthauses in Râșnov. Der Ort, der auf deutsch Rosenau hieß, befindet sich im Zentrum des heutigen Rumäniens.

Hier in Siebenbürgen (auch bekannt als Transylvanien) ist die Geschichte des Landes noch lebendig. Zwischen den Gipfeln der Berge finden sich noch ursprüngliche Dörfer und Städte, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Die Kleinstadt Râșnov mit ihren gerade mal 15.000 Einwohnern ist nur ein Beispiel von vielen.

Die Burgruine Râșnov diente dem einfach Volk als Schutz vor Angriffen

Der Weg zur Ruine führt einen steilen Pfad den Berg hoch. Schon früh sieht man die hohen Mauern der sogenannten „Bauernburg“ auftauchen. Die Burg ist von drei Seiten durch einen 150m hohen Steilhang geschützt.

Was heute für den Besucher eher eine ermüdende Tatsache ist, war für die Menschen im Mittelalter pures Glück.

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Von der Burg auf dem Hügel kann man den Blick weit durch die Bergwelt von Siebenbürgen schweifen lassen.

Die Burg Râșnov wurde bereits im 14. Jahrhundert über dem Ort durch den Deutschen Ritterorden errichtet. Damals wurde diese Gegend häufig von den Türken und Tartaren angegriffen. Damit die Menschen unterhalb der Burg, meistens Bauern und einfach Leute, überleben konnten, gewährte der Orden ihnen Einlass und Schutz in die Burg.

Und tatsächlich: Durch die strategisch gut gewählte Lage und den massiven Bau, konnte man sich gut gegen die Eindringlinge verteidigen. Von den hohen Türmen war man im Stande Feinde schon in weiter Distanz zu erspähen. Die Burg Râșnov wurde nur ein einziges Mal eingenommen – unter den transsylvanischen Fürsten Gabriel Bathory um das Jahr 1600.

Die Legende vom 17-jährigen Brunnenbau

Da die Bauern aus den umliegenden Dörfern oft über Jahrzehnte innerhalb der Mauern ausharren mussten, war diese Festung bestens für das tägliche Leben und Überleben ausgestattet.

Innerhalb der Burgmauern finden sich noch heute die Überreste von mehr als 30 massiv mit Schindeldächern gebauten Häusern und Stallungen. Zudem verfügte die Burg über eine kleine Kirche und eine Schule. Sogar die Wege, die die Gebäude verbinden, wurden mit Pflastersteinen angelegt.

Bauernburg Râșnov - Siebenbürgen - Rumänien
Viele der ursprünglich mehr als 30 Gebäude innerhalb der Burg sind noch bis heute gut erhalten geblieben oder aufwändig restauriert worden. Auffällig sind die roten Schindeldächer.

Um den Burgbrunnen rangt eine Legende: So gelang es den Feinden bei der einigen Eroberung der Burg nur, weil sie den geheimen Weg zur Trinkwasserquelle der Belagerten kannten. So hatten die Bewohner nur die Wahl zwischen qualvollem Verdursten und der Aufgabe ihrer Zuflucht. Um zu verhindern, dass dies in Zukunft jemals wieder geschehen könne, gruben sie einen 146m tiefen Brunnenschacht.

Der Legende nach waren nur zwei türkische Gefangene an dem Bau beteiligt. Ihnen wurde die Freiheit versprochen, wenn sie es schaffen würden, den Brunnen fertigzustellen. Insgesamt brauchten sie dafür 17 Jahre.

Noch heute zeugen Koranzitate an den Brunnenwänden von dieser mühevollen Arbeit. Ob sie schlußendlich wirklich für ihre Verdienste belohnt und mit der Freiheit beschenkt wurden, ist jedoch leider nicht überliefert.

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Heute ist die Burg in Râșnov ein beliebtes Freilichtmuseum

Mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts und dem Wegfall von feindlichen Angriffen, schwand die Bedeutung der Burg. Zeitweise verfiel sie sogar zur Ruine, die erst 1950 restauriert wurde.

Wer sich heute den steilen Anstieg zum Burgtor ersparen möchte, kann für wenige Lei die Touristen-Variante benutzen. Ein Trecker zieht dekorierte Planwagen den Berg hinauf.

Bauernburg Râșnov - Siebenbürgen - Rumänien
Wer den steilen Aufstieg zur Burgruine nicht laufen will, kann für einen kleinen Obolus den Planwagen benutzen.

Ob man nun läuft oder sich fahren läßt: Sobald man den Burginnenhof betritt, merkt man dass sich die Reise hierhin gelohnt hat. Die komplette Anlage ist heute ein lebendiges Freilichtmuseum. Diverse Angestellte zeigen die Herstellung mitteralterlichen Schmucks und Werkzeuge und bieten diese zum Verkauf an.

Neben den vielen gut-erhaltenen Gebäuden ist auch das kleine Museum hier empfehlenswert. Man kann hier anhand alter Dokumente, Waffen und Werkzeugen das Leben vergangener Zeiten besser verstehen.

Abgerundet wird der Besuch mit einem fantastichen Blick auf den Ort Râșnov und das angrenzende Făgăraș-Gebirge.

Besonders beliebt ist dieses Ausflugsziel übrigens auch bei Rumänen. Es ist von ausländischen Besuchern noch nicht so strak frequentiert, wie das nur unweit entfernt gelegene Schloß Bran – dem internationalen Publikum auch als Dracula-Schloß bekannt.

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